Donnerstag, 22. September 2016

Naming the Stars - Susan Koefod

Title: Naming the Stars
Author: Susan Koefod
Rating: 2/5

Thanks to NetGalley and Curiosity Quills Press for letting me receive a digital copy of this book.
16-year-old Mary-Louise comes home from swimming lessons one day to find she is absent from family photographs, her bedroom has turned into a linen closet, and all of her possessions have disappeared. More troubling, her family goes on as if she never existed. The only person in town who can actually see her is a boy she calls Fish, a YMCA swimming instructor, but Fish is hiding from a troubled past and the person he sees is entirely different from who she thought she was.

The girl he sees is entirely different from the insecure, unattractive girl Mary-Louise thinks of herself. The teens discover the photo of a spirited, beautiful young woman photographed many years before--Pearl--who exactly resembles the girl Fish sees. The truth about Pearl's identity is the key to discovering why Mary-Louise has disappeared and why Fish left home, but his fears of being discovered are preventing him from helping Mary-Louise, after all, no one can see or hear her.

This coming-of-age story explores the important and often fragile connection between the roles we play in others' lives--as siblings, children, friends, and partners--and the unique identity we must find in ourselves.

Unfortunately, there isn't a lot that I can say about this book. And the few things I can say aren't that nice, to be honest. The writing was great. That's what I noticed right from the beginning, but other than that, the story didn't capture my fascination like I hoped it would. It was rather confusing and I seriously disliked Mary-Louise. To me, she appeared kind of disabled, like she had some kind of illness - a mental illness. The way she admitted she always repeated her name to anybody who would listen. How does that make any sense? Somehow, she was afraid to lose her identity and then it just happened. I found that really weird. Especially the curtain scene. I didn't get that at all. At first, I thought the book had some kind of mistery touch, some thriller-like things in it. But other than getting tangled in a curtain, there was nothing else that screamed boo! to me.

Then there's Fish, the only boy who can see Mary-Louise, who wants to help her finding her identity, making other people see her. By the end, when everything gets revealed, I was so confused who the hell that boy was or wasn't. You'll know what I mean. And this review might confuse you, but that's because of the book, believe me. You can quit wanting the story to have some logical sense. It doesn't apply.

At some point, Mary-Louise isn't Mary-Louise anymore. She'll talk about that girl as if she's some stranger, some other girl she knows quite well, but not enought to be her. She'll think of herself as someone else. The fact that Fish tells her she looks different from what she thinks she does, isn't any help either. So she gets caught up in that story - being someone else, trying to find out more why she changed her personality. Unfortunately, I didn't understand very much.

Anyway... I think Mary-Louise and Fish are supposed to be a romantic couple or something. But you won't get the impression. They aren't even exactly friends to me. I hoped for some scenes that might lead to something more between them, but my wishes weren't meant to be heard. Which is why the ending confused me even more. I lost count how many times I used the word confused now and how many times I was surprised with this book, didn't understand the thoughts behind it.

So, as always, I'm not saying Naming the Stars is a bad book. It just wasn't my kind of book. I'm glad it wasn't a six-hundred pages novel or I might have quit reading. I was still able to finish it and even ended up liking some conversations, some ideas.

German Review: The Real Thing - Samantha Young

Titel: The Real Thing
Originaltitel: The One Real Thing
Autorin: Samantha Young
Bewertung: 3.5/5

Danke an NetGalley und Ullstein Buchverlage für das digitale Rezensionsexemplar dieses Buches vorab der Veröffentlichung.
In Hartwell, einem kleinen Ort an der amerikanischen Ostküste, bleibt niemand lange allein. Cooper Lawson möchte seine Bar nirgends sonst auf der Welt wissen, in der man seit Jahrzehnten leidet, liebt und lebt. Selbst hat Cooper dagegen der Liebe abgeschworen. Bis eines Tages die selbstbewusste sexy Ärztin Jessica Huntington durch seine Bartür stolpert und frischen Wind in sein Leben bringt. Auch sie flieht vor ihrer Vergangenheit. Gegenseitig könnten sie sich Halt und Liebe geben, sie müssen es nur erst begreifen...

Ich bin ein großer Samantha Young Fan. Schon seit ihrer Vampirreihe, die leider kaum jemand kennt. Als ihre Edinburgh Love Reihe auf den Markt kam und ihr Ruhm wuchs, war mir gar nicht bewusst, dass es sich um dieselbe Autorin handelt. Aber eigentlich zählt nur, dass Samantha seither endlich die Aufmerksamkeit als Autorin bekommt, die sie verdient. Sie ist eine der besten dort draußen.

Aufgrund dessen war mir sofort klar, dass ich mich für ein Rezensionsexemplar des Auftakts ihrer neuen Reihe bewerben muss. Als meine Anfrage genehmigt wurde, konnte ich mein Glück kaum fassen. Und dann sah ich, wie dick das Buch eigentlich ist und all mein Mut schwand, denn obwohl Samantha einen großartigen Schreibstil besitzt, schien es mir einfach viel zu lang. Wie soll ein Buch dieser Dicke (und im Vergleich zu Game of Thrones und all den anderen dicken Schicken ist die Länge von The Real Thing ein Witz) gut strukturiert sein, einer klaren Linie folgen?! Am Ende wurde ich natürlich eines besseren belehrt - Samantha versteht ihr Handwerk. Ich hätte niemals daran zweifeln sollen.

Trotzdem störte mich etwas an der Geschichte. Zum einen konnte ich mich als Großstadtkind nicht wirklich in die Welt einer Kleinstadt hineinversetzen, auch wenn die Aussicht auf einen Cooper einen natürlich zum Dahinschmelzen bringt. Nein, es war Jessica, die Protagonistin der Geschichte, die mir nicht zusagte, wie erhofft. Besonders gegen Ende verstand ich ihr Verhalten überhaupt nicht, konnte es nicht im Geringsten nachvollziehen. Ihre Vorstellung der Lösung, die sie angehen wollte, machte absolut keinen Sinn für mich. Alle, die das Buch lesen und zu dieser Stelle kommen, werden verstehen, was ich meine. Oder es liegt an mir.

Die Vorstellung, dass eine erwachsene Frau ihr bisheriges Leben aufgibt, um in einer Kleinstadt einen neuen Anfang zu wagen, erinnert mich irgendwie an Eat, Pray, Love. Zugeben, ich habe das Buch nie gelesen, aber dennoch asoziere ich die Idee damit. Was nichts Schlimmes ist. Ich wollte es nur einmal erwähnt haben.

Außerdem kam mir der Grund, wieso es Jessica überhaupt nach Hartwell verschlagen hat, zu kurz. Das ist Beschweren auf hohem Niveau, denn es ist logisch, dass sie Zeit braucht, um sich in der Stadt einzugewöhnen und der Leser erst einen Eindruck von der Situation und dem Verlauf der Story bekommen muss, ehe es auf diesem Gebiet vorwärts geht. Ehrlich gesagt kann ich zwar nach Fehlern in einem Buch von Samantha Young suchen, behalte aber immer im Hinterkopf, dass die Frau sich bei ihren Büchern und all ihren Geschichten etwas denkt. Das Letzte, was man von ihr behaupten kann, ist, sie sei unorganisiert. Doch in einer Rezension geht es um eine persönliche Meinung und meiner Meinung nach ist The Real Thing leider nicht ihr bestes Werk. Vielleicht liegt es am Genre, aber ich gebe hauptsächlich der Protagonistin, ihren Entscheidungen und ihren Handlungen die Schuld. Je näher das Ende rückte, desto mehr bekam ich den Eindruck, es wurde zwanghaft nach einer Vergangenheit für Jessica gesucht. Schon recht früh merkte man, dass etwas mit ihr nicht stimmte, dass sie etwas aufwühlte, aber es dauerte bis kurz vor Schluss, um zu erfahren, was genau dahinter steckt.

Während ich das Buch las, wuchsen mir die Nebencharaktere richtig ans Herz, allen voran Emery, die Besitzerin des lokalen Buchhandels und (Trommelwirbel) Vaughn, ein Hotelbesitzer der sich des öfteren mit seiner Konkurentin Bailey, die ebenfalls ein Hotel führt, in dem Jessica absteigt und sich dort zu ihrer besten Freundin verwandelt, in die Haare kriegt. Ich fühlte mich zurück in die Edinburgh Love Reihe versetzt, in der man sich über die nächste Geschichte der bereits vorhandenen Charaktere freute. Das macht die Reihen von Samantha so besonders - man fühlt sich schnell Zuhause.

Obwohl ich Jessica also nicht besonders gut leiden konnte, gefiel mir die Entwicklung der Dinge zwischen ihr und Cooper sehr, sehr gut. Cooper ist ein Barbesitzer und sofort angetan von Jessica. Nicht der typische Bad Boy, der schon viel zu häufig in Büchern vorkommt. Das ist auch gut, denn The Real Thing ist erwachsener als das. Hier braucht es keinen Bad Boy, der sich durch die Gegend schläft, um eine spannende Geschichte aufzubauen. Hier geht es um zwei Erwachsene, die sich zueinander hingezogen fühlen und keine Spielchen spielen. Das ist eine nette Abwechslung zu all den anderen Büchern auf dem Markt - eine willkommen Abwechslung.

Ich fand es ein wenig schade, dass wir Perry, Jessicas Patenkind, nicht kennengelernt haben. Ich hoffe stark auf ein Wiedersehen der beiden in der Fortsetzung. Um ehrlich zu sein, bin ich schon tierisch gespannt auf den nächsten Teil, denn die Nebencharaktere haben es mir angetan, dass ich sehr gespannt bin, was Samantha Young sich für sie ausgedacht hat.

German Review: Was auch immer geschieht - Bianca Iosivoni

Title: Was auch immer geschieht
Author: Bianca Iosivoni
Rating: 3.5 - 4/5

Danke an NetGalley und Bastei Entertainment für das digitale Rezensionsexemplar dieses Buches.
Nein. Einfach nein. Konnte bitte jemand die Zeit zurückdrehen? Denn ich wollte das hier nicht erleben. Nicht jetzt, nicht heute, niemals. Inzwischen hämmerte mein Herz so schnell, dass es mich nicht überrascht hätte, wenn es aus meinem Brustkorb geklettert und davongelaufen wäre.

Das hätte ich ja am liebsten selbst getan.

Einfach auf dem Absatz kehrtgemacht, mich wieder ins Bett gelegt und so getan, als wäre das hier niemals passiert. Als wäre nicht ausgerechnet mein Stiefbruder nach Hause zurückgekehrt. Der Mann, den ich seit sieben Jahren nicht mehr gesehen hatte.

Der Mann, der meinen Vater auf dem Gewissen hatte.

Meine erste deutsche Rezension. Und dann ausgerechnet für ein Buch, dass einen emotional so aufwühlt, dass man selbst Tage danach seine Gedanken nicht richtig ordnen kann. Das meine ich auf eine positive Art und Weise. Zu Beginn hat mich die Dicke der Geschichte beinahe abgeschreckt, es zu lesen. Neuerdings habe ich eher Gefallen an kürzeren, schnell erzählten Büchern gefunden. Vielleicht ist das der Grund, wieso ich für Was auch immer geschieht ein wenig länger gebraucht habe als üblich. Wobei ich es schon auf Instagram erwähnt habe: Man will sich von der Geschichte von Callie und Keith gar nicht wirklich verabschieden. Nach den ersten paar Seiten, schafft es Bianca Iosivonis Schreibstil, einen in den Bann zu ziehen und die Wörter aufzusagen. Das kann nicht jeder Autor oder jede Autorin von sich behaupten. Besonders derzeit bin ich eher kritisch, was Bücher angeht und es freut mich umso mehr, von dieser Geschichte nicht enttäuscht worden zu sein.

Sicherlich, das Thema der verbotenen Beziehung zwischen Stiefgeschwister wirkt inzwischen sehr beliebt, um nicht gar zu sagen, etwas zu oft behandelt und verfasst. Doch während sich die meisten dieser Geschichten im Bereich Young Adult tummeln, sich die Charaktere begegnen, weil ihre Eltern zusammenziehen und aus einer Hass- eine Liebesbeziehung wird, hat Bianca ihren Fokus auf etwas anderes gelegt. In gewisser Weise verläuft das Ganze genau andersherum, wobei das Buch nicht in zwei oder mehr Teile zerlegt wird und wir erst einen Einblick in die Teenie-Zeit der beiden erhaschen und dann in ihre Gegenwart. So ist es nicht. Ab und zu stolpert man über Szenen, in denen Callie die frühere Zeit beschreibt, aber es wird nicht zu sehr auf die Vergangenheit eingegangen.

Genau das stört mich an einem anderen Punkt, einem viel wichtigeren Punkt. Da ich Angst habe, zu viel zu verraten, kann ich darauf nicht näher eingehen, aber es erschien mir irgendwie falsch, dass Callie einen solchen Hass auf Keith hatte. Später, als Callie sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzte, machte es Sinn, aber zu Beginn und auch noch weitere Zeit danach konnte ich verstehen, wieso sie eine Abneigung gegen ihn verspührt, wollte der Sache aber näher auf den Grund gehen. Und bis es soweit war, musste ich mich doch sehr in Geduld üben. Ich bewundere geduldige Leser, die dem Höhepunkt so entgegen fiebern können, ohne dass es ihnen etwas ausmacht. Natürlich muss ein Buch spannend sein und wäre die Geschichte bereits nach den ersten fünf Seiten erzählt, würde ich mich ebenfalls beschweren, aber ich war einfach wütend auf Callie. So, jetzt ist es raus. Stur klingt zu freundlich, um sie zu beschreiben.

Des Weiteren baut die Autorin nicht übermäßig viele Dialoge ein, was das Lesen ein wenig anstrengend macht. Der Fokus liegt auf den Gefühlen von Callie, auf deren Beschreibung, nicht auf ausgetauschte Sätze und Auseinandersetzungen, obwohl es diese natürlich auch gibt. Das klingt schon wieder nach einer Beschwerde, dabei soll es keine sein. In Wahrheit lässt es mich besser über meinen eigenen Schreibstil denken, denn wann immer ich meine verfassten Kapitel auf ein Neues lese, breiten sich Zweifel in mir aus, ob genügend Diagloge - sinnvolle Dialoge - eingebaut sind. Ich finde es gut, dass Bianca Iosivoni es ähnlich handhabt und nicht auf unnötige, flache Konversationen baut. Die Personen des Buches reden miteinander, wenn sie wirklich etwas zu sagen haben.

Unmöglich kann ich die einzige Leserin sein, die sich nun ein Buch von Callies Schwester wünscht. Autoren neigen dazu, dass ihnen ihre Charaktere ans Herz wachsen. Als Leser ergeht es einem (im besten Fall) nicht anders, und so war es bei Callies Schwester. Ich brenne darauf, zu erfahren, was ihr Leben für sie bereithält, was sie erleben wird. Oh, bitte, bitte!

Ich muss gestehen, normalerweise tue ich mich schwer mit deutschen Autoren. Dafür gibt es keinen bestimmten Grund. Möglicherwiese liegt es daran, dass ich den Eindruck habe, englische Bücher schneller verarbeiten zu können, aber das ist lediglich eine Vermutung. Daher freut es mich, wie sehr ich mitgefiebert habe, wie nahe ich den Tränen stand, als das Schicksal von Callie und Keith ihren Lauf nahm. Was auch immer geschieht hat mich positiv überrascht und eins steht fest: Es war definitiv nicht das letzte Buch von Bianca, das ich lesen möchte.

Oh, und kleine Randnotiz: Team Jess gewinnt! (Wie kann man Team Logan sein?!)